P h o r m i u m





Thomas Ahrens
Dipl. Ing. Gartenbau
Fasanenweg 23
21717 Fredenbeck

Telefon/ Fax:
04149 - 16 40

Mail:
variegata.plants@t-online.de


Phormium - Neuseeländischer Flachs

Erstmals beschrieben wurde der Neuseeländische Flachs 1773 während der zweiten Expedition von Kaptain James Cook. Dieser hatte die Gelegenheit, die Verwendung dieser einzigartigen Pflanzen durch die Ureinwohner Neuseelands - die Maori - zu beobachten. Phormium liefert z. B. die stärksten und reißfähigsten Fasern, die das Pflanzenreich dem Menschen zur Verfügung stellt. In der Sprache der Maori wurde Phormium tenax als "wharariki" bezeichnet. Beide Arten wurden und werden im Kunsthandwerk der Maori verwendet. Sie fertigten hieraus Körbe, Matten, Kopfbänder, Kleidung, Fischnetze und vieles mehr. Die Wurzeln der Pflanzen wurden zu offizinalen Zwecken ( Medikamente ) verwendet und aus dem Nektar der Blüten produzierte man Salben und Gesichtscremes. Die starken Blütenstiele waren Bestandteil von Floßen zum Überqueren von Flüssen und Seen. Daß gerade auch Körbe aus der Faser geflochten wurden, mag dazu bewogen haben, die Gattung als Phormium zu bezeichnen. Der Begriff "Phormium" stammt aus dem Griechischen und bedeutet "Korb".

 

Der Neuseeländische Flachs ( Phormium ssp. ) ist gekennzeichnet durch seine immergrünen, langen und riemenartigen Blätter. Viele Jahre lang wurde diese Gattung in die Familie der Agaven - Gewächse ( Agavaceae ) eingegliedert; neue taxonomische Betrachtungen und entsprechende Forschungsergebnisse haben jedoch dazu geführt, daß die neue Familie der Phormium-Gewächse ( Phormiaceae ) eingeführt wurde, die nun zwei Gattungen beinhaltet: Phormium und Dianella. Die Gattung Phormium läßt sich nun weiter in zwei Arten unterscheiden. Zum einen findet sich hier die Art Phormium tenax, der im englisch-sprachigen Raum auch als Küstenflachs bezeichnet wird; dies deutet darauf hin, daß man diese Art am Naturstandort in der Nähe von Wasser findet. Er ist die größere beider Arten und durch die häfigere gärtnerische Kultur auch bekannter. Die beeindruckenden Blätter können 2 bis 3 Meter lang werden. Diese extrem langen Blätter sind in veschiedenen Farbnuancen zu finden. Dies reicht von grün über bronze zu dunkelrot. Der Habitus ist straff aufrecht. Die zweite Art ist Phormium cookianum( syn.Phormium coloensoi), der Bergflachs, dieser wächst - wie der Trivialname besagt - in höheren Regionen. Diese Form ist im allgemeinen kleiner (bis ca. 1 Meter lange Blätter), viel graziöser und wird in der letzten Zeit immer populärer. Der Habitus des Bergflachs ist locker und ausladend überhängend. Beide dieser Arten sind sehr wertvoll und für die Gartengestaltung sehr attraktiv einsetzbar, wenn den Standortwünschen Rechnung getragen wird. Gemeinsam ist ihnen, daß sie ca. 1 Meter breite Horste ausbilden. Die wirklichen Prachtstücke sind aber die vielfarbigen Sorten und interspezifischen Hybriden, die - richtig eingesetzt - wirkliche Eyecatcher sind. Bei ihnen reicht die Farbenpalette von grün, bronze, rot und gelb bis hin zu Farbtönen wie rosa, orange, mahagoni, schwarz, braun. Darüber hinaus sind fast alle Kombinationen dieser Farben zu finden. Dem Einfallsreichtum der Natur waren und sind hier keine Grenzen gesetzt ! Ausgewachsene Exemplare sind in jedem Garten wahre Blickpunkte und die immergrünen Blätter verleihen dem Garten eine ganz besondere Struktur.